Das bestehende Wegenetz zur landwirtschaftlichen Nutzung wurde durch Einbau von Naturschotter für alle Fahrzeuglasten ertüchtigt, die während der Baumaßnahmen zum Einsatz kommen. Auch die exakt berechneten Flächen für die jeweiligen Bauschritte wurden bedarfsgerecht vorbereitet. Damit sind alle Anlagenstandorte für die Fahrzeuge erreichbar und den Aufbau nutzbar.
Das Fundament sichert die Standfestigkeit der Windenergieanlage und leitet alle im Betrieb aufkommenden Lasten in den Erdboden ab. Der Standort einer Anlage muss entsprechend sorgfältig vorbereitet werden. Um die Tragfähigkeit des Untergrunds zu gewährleisten, sind aufwendige Gutachten und die sorgfältige Umsetzung der daraus abgeleiteten Maßnahmen notwendig.
Der Fundamentbau ist abgeschlossen und der Standort entsprechend bereit für den Aufbau des Turms. Dafür werden im nächsten Schritt einzelne Turmsegmente angeliefert.
Die Turmhöhe beträgt 135m. Mit Schwerlast-LKW werden die Turmsegmente an die vorbereiteten Baustellen angeliefert. Die Bauweise verläuft konisch: Großer Durchmesser unten, nach oben schlanker werdend.
Hier treffen Masse und Gewicht auf Fingerspitzengefühl und Maßarbeit. Wind und Wetter ausgesetzt werden die Segmente in enormen Bauhöhen von Spezialkränen gehievt und schließlich millimetergenau miteinander verbunden.
Die letzten Großteile bestehen aus den jeweiligen Turmsegmenten, dem Maschinenhaus, der Rotornabe und den Rotorblätter. Mit dem Großkran werden die Komponenten in 140m Höhe gehievt. Enorme Dimensionen, die mit höchster Präzision in Position gebracht und montiert werden.
Im Januar 2020 sind die Großkomponenten sukzessive auf den Türmen montiert worden. Die erste Windenergieanlage speist seit Anfang des Jahres bereits Windstrom in das 4,5 km enfernte Umspannwerk ein.
Die in Zukunft erzeugten Strommengen können vom örtlichen Leitungsnetz nicht aufgenommen werden. Stattdessen ist eine direkte Einspeisung im Umspannwerk Leese vorgesehen, die eine unterirdische Kabelverlegung über eine Distanz von 4,5 km sowie eine unterirdische Querung der Weser notwendig macht. Zur Querung der Weser ist eine Horizontalbohrung vorgesehen.
Ende Oktober wurde das Leerrohr für das Stromkabel unterhalb des Weserbettes verlegt. Die Arbeit erwies sich als anspruchsvoll, weil sich der Untergrund erheblich massiver darstellte als erwartet (Bodenklasse 7):
Beschrieben wird diese Bodenklasse in Wikipedia als schwer lösbarer Fels.
Damit ist der Weg frei zum Umspannwerk Leese, der insgesamt 4.500 m beträgt.
Im ersten Quartal 2020 wurden die Anlagen sukzessive in Betrieb genommen. Seit April 2020 speist der Windpark die erzeugten Strommengen in das Umspannwerk Leese ein.